Oskar und der Tod

Oskar und der Tod von Uwe Pilz stammt aus dem Jahr 1997. In Bafs Textadventure-Archiv wurde es mit drei von fünf Sternen bewertet. Ein modernes Detektivabenteuer sollte man trotzdem nicht erwarten.

Wie im Nachfolger Hermetisch verschlossen übernimmt der Spieler auch in Oskar und der Tod die Rolle des Privatdetektivs Fink. Der Auftraggeber Oskar Lintzmeyer fühlt sein Leben bedroht, Fink muss helfen.

Das Spiel teilt sich in zwei Abschnitte auf. Zunächst landet der Spieler am Bahnhof und muss den Weg in das Dorf Dodeleben zurücklegen, wobei ihm nur mehr eine Mark zur Verfügung steht - nicht genug für ein Taxi. Der zweite Abschnitt spielt in Oskars Haus. Hier gilt es zu erkunden und einzupacken, was nicht vom Autor festgenagelt wurde - aber das ist nicht viel.

Zwei Personen bewohnen dieses Haus, aber die Interaktion beschänkt sich auf rede mit Person über "Stichwort". Immerhin kann Oskar einige nette Dinge zu seiner Wohnzimmereinrichtung sagen. Die andere Person ist der einzige Verdächtige, den man zu einem Geständnis bringen muss.

Der erste Abschnitt spielt sich angenehmer als der zweite, hat aber nichts mit der Detektivgeschichte zu tun. Einen echten Krimi wie Deadline oder wie das lineare, aber reizvolle Puzzlespiel Gumshoe kann man Oskar und der Tod sicher nicht nennen.

Das Spiel hat zudem Fehler stapelweise: falsche Genera, Rechtschreibfehler, fehlende Punkte, erwähnte und nicht implementierte Objekte, aber auch fehlende Pseudonyme. Der Schreibtisch kann nicht mit Tisch bezeichnet werden. Das Verb schau unter fehlt völlig - seltsam bei einer Detektivgeschichte.

Läge mir Oskar und der Tod als Beta-Version vor, könnte ich von einigen netten Ansätzen zu einer einstündigen Unterhaltung sprechen. Für eine angebliche Version 1.1 ist es wenig ausgearbeitet.

In Bafs Archiv hat Matthias Oborski das Abenteuer mit drei von fünf Sternen bewertet. Das ist meines Erachtens überzogen. Ein spielbares deutsches Detektivabenteuer steht noch aus.